Im Rahmen der österreichweiten Vollversammlung der Landarbeiterkammern wurde der Vorstand des Österreichischen Landarbeiterkammertages wiedergewählt. Neben der Wahl bekräftigten die Delegierten des ÖLAKT ihre Forderungen nach einer bundesweiten Ausbildung für die Lehrlinge in der Land- und Forstwirtschaft, besseren Arbeitsbedingungen für unsere Mitglieder und finanzierbarer nachhaltiger Energie!
Fünf Jahre lang setzte sich der Vorstand des Österreichischen Landarbeiterkammertages erfolgreich für die Arbeitnehmer*innen in der Land- und Forstwirtschaft ein und stellte sich bei der
Vollversammlung zur Wiederwahl. Die Delegierten legten die Geschicke des ÖLAKT weiterhin in die Hände des Vorsitzenden Ing. Andreas Freistetter (Präsident der Landarbeiterkammer Niederösterreich) sowie seiner Stellvertreter Ing. Eduard Zentner (Präsident der LAK Steiermark), Bgm. Andreas Gleirscher (Präsident der LAK Tirol) und Alexander Rachoi (Vizepräsident der LAK Kärnten).
„Ich freue mich über das Votum der Delegierten und versichere, dass wir die mehr als 100.000 Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft weiterhin erfolgreich vertreten werden“, so Freistetter, der seit 2005 als Präsident an der Spitze der NÖ Landarbeiterkammer steht und 2016 den ÖLAKTVorsitz übernommen hatte.
LF-BAG sorgt für Rechtssicherheit und qualitative Ausbildung
2021 gelang dem ÖLAKT mit der Einführung des Landarbeitsgesetz 2021 ein Meilenstein für die Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft. Damals wurden die verschiedenen Landarbeitsordnungen der Länder in ein Bundesgesetz zusammengeführt. Nun sollen mit dem Land- und Forstwirtschaftlichen Berufsausbildungsgesetz (LF-BAG) auch die verschiedenen Ausbildungsordnungen der Länder zusammengeführt werden. „Mit dem LF-BAG werden unsere Lehrlinge endlich ein einheitliches und bundesweit gültiges Gesetz für ihre Ausbildung erhalten. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Rechtssicherheit und fördert die schon hohe Qualität unserer Lehrlingsausbildung“, so Vorsitzender Ing. Andreas Freistetter.
Verbesserung der Arbeitsbedingungen gegen Arbeitskräftemangel
Das bisherige Jahr 2022 war neben der Teuerung vor allem durch den Mangel an Arbeitskräften geprägt. Gerade die Arbeitnehmer*innen der Land- und Forstwirtschaft konnten in der Coronakrise beweisen, dass sie die Bevölkerung mit den lebensnotwendigen Gütern versorgen und eindeutig als systemrelevante Arbeitskräfte einzustufen sind. Der ÖLAKT-Vorstand steht bereits mit den zuständigen Stakeholdern in Verhandlungen, um den Arbeitskräftemangel zu bekämpfen. „Wir benötigen große Arbeitgeberzusammenschlüsse, sodass Betriebe sich über Bezirksgrenzen hinweg verbinden können, um Arbeitskräfte sinnvoll beschäftigen zu können und die Abhängigkeit vom Ausland zu verringern!“ so Vorsitzender-Stv. Andreas Gleirscher. Auch Vorsitzender-Stv. Ing. Eduard Zentner sieht große Arbeitgeberzusammenschlüsse als Chance für die Branche: „Durch große Arbeitgeberzusammenschlüsse kann mehr Arbeitnehmer*innen eine Ganzjahresbeschäftigung angeboten und dadurch die Attraktivität der Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft deutlich erhöht werden.“
Land- und forstwirtschaftliche Energie gegen Energiekrise
Die Kosten für Energie stiegen im dritten Quartal 2022 in empfindliche Höhen. Aufgrund der fortgesetzten Kriegshandlungen in der Ukraine verschärfte sich die Situation zunehmend und die Abhängigkeit Österreichs von ausländischer Energieerzeugung wird immer deutlicher.
Der ÖLAKT strebt daher eine Erhöhung der Grenze von vier Megawatt für land- und forstwirtschaftliche Energieerzeugungsanlagen aus Biomasse an. Vorsitzender-Stv. Alexander Rachoi zeichnet ein klares Bild: „Die Teuerung hat auch viele unserer Mitglieder erheblich getroffen. Wir brauchen die Erhöhung der MW-Grenze, um nachhaltig und regional Energie in Österreich erzeugen zu können, den sich unseren Arbeitnehmer*innen auch leisten können!“
Der ÖLAKT begrüßt die Initiative des EU-Parlaments betreffend einer Sonderbesteuerung von außerordentlichen Gewinnen von Energieunternehmen und fordert eine Entkoppelung der Marktpreisfindung von Strom und Gas.
Text, Foto: ÖLAKT